Skulptur und Grafik - Vernissage am 15.01.2010 im Rathaus Königsbrück

im Saal - Werke von Frank FindeisenDer Künstler im Gesprächim Foyer - Skulptur und Grafik - KunstblickFritz & PatFritz & PatAufregung purletzte Worte mit Toni Ziegerberuhigende WorteEntwurf für den Brunnen auf dem Marktplatz - von Vitali MaierBesucherFritz & Patinteressierte Zuhörer im Rathaussaal - Installation AlgarveFrank Findeisen und Marion Forkerim Gespräch mit einem interessierten BesucherBesucher im Rathaussaaleine eindrucksvolle Ansprache von Herrn Toni ZiegerInstallation geschweißte KörperStahlkoloß "Ortnung" Modell - Original 10 m hochManfred Kind Gedächtnislauf - PokalKönigsbrück als Keramik - Zusammenarbeit mit Gabriele & Wolfgang ThibaultSkulptur "Durch die Wand" Zusammenarbeit mit Prof. SitteSchmetterlinge - InstallationAchtung Schweißarbeiten - 3 Modelle mit Fotomontagen von K. Malczyk

Eröffnungsrede zur Vernissage am 15.01.2010 von Herrn Toni Zieger

Skulptur und Grafik   Metall und Papier

zwei völlig gegensätzliche Materialien begegnen sich in dieser Ausstellung. Und doch haben sie in ihrer Entstehung durch die Fantasie ihrer Gestalter Marion Forker und Frank Findeisen die gleiche Basis:
„Kreatives künstlerisches Schaffen als lebensbejahendes Element"

Werte Frau Forker
Werter Herr Findeisen
Werter Herr Bürgermeister Driesnack
Werte Stadträte
Sehr geehrte Gäste,
ich begrüße Sie sehr herzlich zur Ausstellungseröffnung

Skulptur und Grafik

In jedem Menschen steckt irgendeine Kreativität, man muß sie nur in sich entdecken und Stück für Stück weiterentwickeln. Mit viel Freude für sich und zu guter Letzt auch für Andere.

Augenblicke festhalten, Gefühle spüren, Gedanken in Bildern

Marion Forker
In Dresden geboren und 1996 mit ihrer Familie nach Königsbrück gezogen.
Durch ihren Beruf eines Buchhalters und eines computerversierten Ehemannes hat sie sich
schon frühzeitig dem Gestalten von Webseiten zugewandt. Der Umzug nach Königsbrück
veränderte ihre Wahrnehmungen.

In der Stadt umgaben sie hektische Bilder:
Hastende Fußgänger, laute Autos, Straßenbahnen, Lärm, Staub:   Großstadt

dem gegenüber das ländliche Königsbrück:
Nähe zur Natur, Häuser mit Gärten, Tiere, Sternenhimmel, Sonnenuntergänge, Menschen, die
man immer wieder trifft:   Beschaulichkeit

Diese auf sie einstürmenden Gefühle löste das Verlangen aus, sie durch Bilder als Augenblick festzuhalten. Sie wählte die Fotografie als ihre Möglichkeit des Fixierens aus. Dabei entwickelte Marion Forker ein hervorragendes Gespür für Motiv und Blickwinkel. Da ein Foto nur die pure Realität wiedergibt, der Mensch aber wesentlich differenzierter mit seinem Auge und seiner Seele sieht, folgte sehr schnell die Schlussfolgerung, die Bilder mittels Computergrafik zu bearbeiten.

Ein Zitat von Caspar David Friedrich könnte durchaus Ansporn gewesen sein:
„Das Bild soll nicht die Natur selbst darstellen wollen, sondern nur davon erinnern. Nicht die treue Darstellung von Luft, Wasser, Felsen und Bäumen ist die Aufgabe des Bildners, sondern seine Seele, seine Empfindung soll sich darin widerspiegeln!"

Durch die technischen Möglichkeiten der Computergrafik entstehen somit fotografische Momente aus der Sicht Marion Forkers, mittels ihres Gefühls, ihres Anspruchs und ihrer Mitteilung an uns, den Betrachtern. Sie projiziert bewusst schriftliche Gedanken in ihre Arbeiten, damit fuhrt sie den Betrachter in die Bildaussage hinein.

Gedanken in Bildern

Die Motive werden farblich verändert, grobgekörnt oder durch andere Bilder überblendet. Wasser kann viele Farben annehmen, kleine Motive werden groß, aus Schatten werden Perspektiven. Die Möglichkeiten dazu sind unerschöpflich. Aber letztlich muß dem Betrachter die Summe von Gefühl, Motiv und Aussage begeistern.
Marion Forker hat in ihrem Schaffen eine hohe künstlerische Qualität erreicht, die der Betrachter in der bildnerischen Aussage spürt. Ihrer eigenen Einschätzung zufolge wäre sie mit Herz und Seele der Computergrafik verfallen.
Wir wünschen ihr es weiterhin!

Den Augenblick festhalten
Gefühle spüren
Gedanken in Bilder projizieren


Ecken und Kanten zeigen in Form, Fläche, Farbe und Wort - Am Metall empfinden !

Frank Findeisen
Geboren in Königsbrück. Sein Form-, Proportions- und Raumgefühl hat er sicherlich schon im Fach Kunsterziehung in der 10-klassigen Oberschule erhalten. In der anschließenden Lehre als Instandhaltungsmechaniker wurden handwerkliche Fähigkeiten erlernt. Feilen von Flächen, Ecken und Kanten, bohren, schweißen, Teile fügen, Metall formen. Dazu kam eine weit gesteckte Sammelleidenschaft: altes Werkzeug, Gefäße, Schilder, Leiterwagen etc. Sehr umfassend wurden alte Bügeleisen gesammelt, natürlich ohne Stecker !!

Mehrere Dutzend dieser Raritäten sammelte Frank Findeisen. Ein wahrer Sammler betrachtet natürlich immer wieder seine Schätze. Man entdeckt verschiedene Formen, Gestaltungen, Griffe, Oberflächen...
Vielleicht war auch dies ein Baustein für Frank Findeisen, am Metall zu „empfinden"

Jedes Jahr ab dem 11,11., wenn das Faschingsmotto bekanntgegeben wurde, scharte Frank Findeisen ein Team von Mitstreitern um sich. Es wurden viele Jahre lang zum Faschingsumzug aus Stahl, Farbe, Pappe, Rädern ein Umzugsbild gebastelt.

Metall Farbe Wort

Selbst Flächen, Formen, Körper und Gegenstände herzustellen, war die nächste Stufe.
Als Lehrschweißer qualifiziert, hatte er nun auch das handwerkliche Rüstzeug. Der Anfang waren einfache Körper und Metallplatten, die unterschiedlich bearbeitet, ein anderes Gesicht bekamen. Räumliche Strukturen wurden mit vorher genau geplanten Skizzen gefertigt.
Die Arbeiten wurden immer mutiger und dadurch auch kreativer.
Durch die Bekanntschaft mit Prof. Sitte entstand eine künstlerische Zusammenarbeit, die bei Frank Findeisen einen weiteren Qualitätssprung erzeugte, ohne jedoch seine Ansichten, Eigenheiten oder Fantasien aufzugeben.

In den letzten Jahren wurde eine Vielzahl von
Skulpturen hergestellt. Die Königsbrücker Ausbildungsstätte stand mit Verständnis, Unterstützung und Material zur Seite.

Seine Arbeiten umfassen heute Metallminiaturen von einigen Zentimetern Höhe bis zum Stahlkoloß "Ortnung" von über 10m Höhe.
Zunehmend werden auch gesellschaftliche Probleme
als Denkanstöße in Skulpturen verarbeitet.
Die ständig wachsende künstlerische Profilierung wurde mit Ausstellungen u.a. in Kamenz, Riesa, Oschatz, Löbau und Dresden belohnt.

Sein Fundus seiner noch zu entstehenden Arbeiten in Modellen ist unübersehbar.
Hoffen wir noch auf zahlreiche Umsetzungen der Ideen, Pläne und Visionen.

Frank Findeisen - Ecken und Kanten - Am Metall empfinden

Suchen wir nun als Betrachter unseren eigenen Blickwinkel!
Und vielleicht haben wir auch eigenen Mut, die Welt, die Natur, das Sein, die Schönheit, das Wohlbefinden oder die Kritik in irgendeiner Form Gestalt zu geben.

Danken wir den beiden Ausstellern für ihre persönliche künstlerische Offenbarung, für die Mühen, die Ausstellung heute hier zu zeigen!
Dank an die Stadt Königsbrück, für die Möglichkeit, das Rathaus als Ausstellungsort zu nutzen!

Skulptur und Grafik - Metall und Papier
Wir sind neugierig!

... service